Werkzeugmacher, Meister (70 Jahre)

Das Interview gehört zum Reihe „Berufswege der Region“. Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8, 9 und 11 führten die Gespräche im Frühjahr 2021.

Wie alt bist du?70 Jahre
In welcher Gemeinde wohnst du aktuell?Kemberg
Welche Schule hast du besucht?Ich war auf der Polytechnischen Oberschule in Kemberg von 1958-1968.
Welchen Beruf hast du erlernt bzw. welches Studium hast du absolviert?Ich habe den Beruf Werkzeugmacher gelernt mit einer anschließenden Meisterqualifikation in der Fachrichtung Maschinen- und Apparaturinstandhaltung.
Wie bist du zu deiner Berufswahl gekommen?Auf meinen Beruf kam ich durch die Berufsberatung und lokale Informationen.
Hättest du gern etwas anderes gelernt / studiert?Ja hätte ich gerne aber es gab zu der damaligen Zeit/Situation nur begrenzte Lehrstellen.
Welche Berufe wurden in deiner Jugend besonders häufig erlernt?In meiner Jugend war der Beruf KFZ- Mechaniker begehrt, aber auch dort gab es nur begrenzte Lehrstellen.
In welchen Unternehmen unserer Region hast du gearbeitet?(1) VEB (Volkseigener Betrieb) Robotron Karl-Marx-Stadt an einer Außenstelle in Wittenberg in der Dresdener Straße
(2) Strukturförderungsgesellschaft, Wittenberg/Piesteritz in der Dessauer Straße
(3) Ökologische Sanierungs- und Entwicklungsgesellschaft (ÖSEG) Bitterfeld in der Parsevalstraße
(4) Büro-Service-Center (B-S-C) Bitterfeld, am Theater
(5) Bus- und Taxibetrieb Seiler in der Wittenberger Straße
In welchem Unternehmen hat es dir am besten gefallen und warum?Am besten hat es mir bei B-S-C und beim Bus- und Taxibetrieb Seiler gefallen, weil dort vielfältiger Kundenkontakt bestand und die Arbeit vielseitig war.
Gibt es die Unternehmen heute noch?Nicht mehr alle, manche von ihnen gibt es noch unter anderem Firmennamen.
Was war besonders schwierig während deiner Berufszeit?Zum Teil die langen Anfahrtswege zur Arbeit, aber auch die unterschiedlichen Arbeitszeiten z.B. beim Taxiunternehmen.
Was hat dir am meisten Freude bei deiner Arbeit gemacht?Am meisten hat mir der Kundenkontakt gefallen und – wie bereits gesagt – die Vielfältigkeit. Außerdem auch die interessanten Begegnungen von fremden Orten und auch Personen.
Welchen Tipp kannst du mir bei der Berufswahl geben?Du solltest dich rechtzeitig informieren, welche Möglichkeiten dein Berufswunsch bietet.
Warum hast du deinen Beruf gewechselt?Weil viele Betriebe zur Wende geschlossen wurden und mir nichts anderes übrig blieb.
Wie war der Übergang von Arbeit zur Rente?Es war ungewöhnlich, aber auch ein schönes Gefühl. Komisch war es auch, weil man mehr Freiheit hatte und nicht mehr so zeitig aufstehen musste.

Bilder zum Interview