Wir können in unserem Schulgarten aktuell leider nicht gemeinsam arbeiten. Wir können aber einiges für die Garten-Besucher tun. Nicht alle Bienen, die um Obstbäume herumschwirren, sind Honigbienen. Auch Wildbienen sind dort unterwegs. Sie sind auf der Suche nach Nahrung und bestäuben dabei die Blüten. Eine klasse Sache, denn aus bestäubten Blüten wachsen ja bekanntlich Früchte und Gemüse. Viele Gemüse- und Obstsorten können wir nur deshalb essen, weil die Blüten zuvor von Bienen und anderen fliegenden Insekten bestäubt worden sind.
Wo liegt das Problem?
Laut Umweltbundesamt gibt es ca. 561 verschiedene Wildbienenarten in Deutschland, mehr als die Hälfte ist vom Aussterben bedroht. Das liegt unter anderem daran, dass ihre natürlichen Lebensräume zerstört werden. Sie finden immer weniger Nahrung und geeignete Nistplätze. Einigen Arten jedoch können wir helfen – mit dem Bau geeigneter Nisthilfen. Wildbienen zu schützen hat direkt etwas mit uns zu tun. Wir sichern dadurch unsere eigene Nahrung.
Warum Nisthilfen?
Anders als Honigbienen bilden nur wenige Wildbienenarten Staaten oder Völker. Sie leben nicht im Bienenstock beim Imker, sondern zum Beispiel in alten Mäuselöchern oder in Baumhöhlen. Die meisten Wildbienenarten sind Einzelgänger und leben alleine. Sie brauchen keinen Unterschlupf für sich selbst, sondern für ihre Brut. Dafür bauen sie sich Nisthöhlen, z. B. graben sie kleine Löcher im Boden, nutzen Spalten in morschem Holz oder Höhlungen in alten Mauern. Diese Nisthöhlen fallen immer mehr weg. Eine Hilfe ist, für die Wildbienen einen künstlichen Nistort zu schaffen.
„Wildbienenhotels“ im Eigenbau
Letzte Woche haben Schüler*innen über das Fach Berufs- und Lebenskunde die Aufgabe bekommen, zu Hause Wildbienenhotels zu bauen. Wir haben die ersten Varianten in unserer Wildbienenhotel-Galerie veröffentlicht. Herzlichen Dank an alle, die mitgemacht haben und mitmachen werden! Habt ihr auch Lust, für euren Garten eine Nistmöglihckeiten für Wildbienen zu schaffen? Dann findet ihr unten verschiedene Anleitungen. Wenn ihr wollt, schickt uns eure Variante an digital@evangelische-gesamtschule.de.
Bastelanleitung für ein Wildbienenhotel
Danke an Noah, der uns diese Anleitung zur Verfügung gestellt hat.
- Zuerst bohrt man durch eine leere Blechdose ein kleines Loch für den
Bindfaden zum Aufhängen des Bienenhotels in einem Baum oder Strauch. - Anschließend beklebt man die Dose mit selbstklebender gelber Folie
und danach mit 3 Streifen brauner Folie. - Danach schneidet man aus gelbem Tonpapier einen Kreis so groß
wie der Boden der Blechdose aus und malt darauf ein Gesicht. Anschließend
klebt man den Kreis am Boden der Blechdose mit einer Heißklebepistole
fest. - Nun bastelt man aus Pfeifenputzer 4 Beine und 2 Fühler und beklebt sie
mit kleinen Filzkugeln. - Danach bastelt man aus einem Streifen Backpapier Flügel und klebt sie
mit der Heißklebepistole fest. - Jetzt wird ein Stück Bindfaden durchgefädelt und zugeknotet.
- Zum Schluss befüllt man die Blechdose mit Schilfrohr und hängt sie an
einem Strauch im Garten an einer geschützten Stelle auf.
Diese Bastelanleitung kann man auch abgewandelt hier nachlesen
Weitere Anleitung / Infos zu Nistmöglichkeiten
- Wirksame Nisthilfen- Infos auf den NABU-Seiten
- Bauanleitung für Nisthilfen vom BUND
- Wildbienenhotels für den Garten auf mein-schöner-garten.de
- BEE’S INN – Die größte Hotelkette Deutschlands für Wildbienen
Weitere Hintergrundinfos
- „Ohne Insekten sind die Regale leer“ – Beitrag des NABU zu Auswirkungen auf unsere Nahrung
- Infos des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu Wildbienen und Artenvielfalt und zugehörigen Initiativen
Bildquelle Wildbiene mit Blüte: Bild von Thomas B. auf Pixabay